Beispielhafter Impuls an das ABW - Ambulant Betreutes Wohnen - ein Angebot der Sozialpsychiatrischen Arbeit auf Augenhöhe

 

„Meinerseits wird es sehr begrüßt, dass sich Herr X. Gedanken dazu macht, was seinem Leben gut tun sollte. Insofern ist die Gestaltung einer Patientenverfügung in mancherlei Hinsicht sinnvoll. Auch die Frage einer optionalen Zwangsbehandlung ist ja neuerdings nicht mehr so eindeutig von ärztlicher Seite zu entscheiden. Wir stehen am "Bifurkationspunkt", was heißen will, dass wir auf die Methodenvielfalt rechnen sollten, indem die Zwangsbehandlung in Deutschland auf keiner Rechtsgrundlage mehr steht - bzw. noch nie gestanden hat. Es sollte nunmehr darum gehen, dass Patienten selbst mitentscheiden, wie sie behandelt werden und dass die rein medikamentöse Behandlung bei Psychosen eine Option ist. Es stehen auch andere Optionen zur Wahl, sodass eine hochdosierte Medikation nach Jahrzehnten oftmals ein Problem darstellt, weil die Wirkungen nachlassen. Wenn Herr X. selbst dazu seinen Willen und seine Anschauungen entwickelt, so muss das sehr begrüßt werden. Es gäbe ja auch die Perspektive, dass die hochdosierte Medikamentengabe unter ärztlicher Weisung reduziert wird und Herr X. da mitwirken mag (?).
Man könnte auch zur Medikation, bzw. zu deren Optimierung daran denken, ob ein gezielter Aufenthalt in Zwiefalten angedacht werden kann. Dort gibt es eine sozialpsychiatrische Station mit Alltagstraining, sowie auch eine separate Soteria-Station für Klienten, die eine Reduzierung der Medikamente anstreben - die Chronifizierung der Psychose ist eigentlich ein Ausschlussgrund zur Aufnahme in der Soteria, aber man sieht es dort auch sehr unter dem Gesichtspunkt Eigenmotivation und Mitwirkung des Betroffenen.
dazu das Filmchen auf Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=YQ0tJOKUB8k


Es spricht mich sehr an, dass Sie Herrn X. durch tabufreie Gesprächsangebote stützen, fördern, stärken.
Halten Sie mich gerne auf dem Laufenden, da die Entwicklung (eines "Austherapierten") auf besonderes Interesse trifft, indem die Systemvorgaben als Gewohnheitsmuster erfreulich durchbrochen sein könnten.
Wir können dazu auch gemeinsam sprechen.“

 

(Zitat aus unserer alltäglichen Arbeit)