Inklusion?

 

Wodurch ist gesellschaftliches Leben und die menschliche  Existenz als „Inklusion“ definiert?


Die Projektidee als REMISSIO bringt es mit sich, dass wir die Wahrnehmungen in der Existenz als Gesellschaft und als Individuum aus der Freiheit heraus voraussetzen. Menschen existieren unabhängig davon ob sie als „inkludiert“ angesehen werden oder nicht.


Weshalb wir uns dann vordergründig nicht aktiv am Aktionstag der Stadt Stuttgart zur Inklusion beteiligen. Es liegt daran, dass die Besetzung des Begriffes „Inklusion“ durch die Vertreter der Stadtverwaltung und Institutionen und damit dann stellvertretend für die hier lebenden Bürger nicht mehr als attraktiv erscheinen kann: Diese begriffliche Besetzung ist ein abstraktes Paradoxon geworden und möchte den Bürgern so und auf diese Art Leben einhauchen. Sie wollen aber selbst bestimmen, leben und atmen können. Das Leben findet aber dennoch eher so – also paradox - statt, fernab von dem „guten Willen der Bürokratie“. Der Inklusionsbegriff wird eher verwaltungstechnisch besetzt – sozusagen: … damit das Thema nicht verloren geht, wenn die Betroffenen schon großteils unbeteiligt wirken - und der Inklusionsbegriff wird den Bürgern damit hinterhergetragen – so erleben diese das, sobald sie dazu zu reflektieren beginnen. Das mag bedauerlich erscheinen für einige wohlwollende Aktivisten. Aber es zeigt auch das Dilemma auf.


So erlangen wir einen Prozess der Inklusion als „Einschluss“, also der Zuordnungspunkt für die Individuen und Bürger in der Stadt lautet dann unter funktionalem Druck: „ihr müsst doch dabei sein – und wir definieren das für euch so!“
Zur Diskussion gestellt sei deshalb vielmehr auch der Begriff der „Metaklusion“ als tatsächliche reale Existenzebene, aus welcher wir leben und überschauen. Die Individuen und Bürger dieser Stadt stehen sozusagen in ihrem Leben „über“ der Verwaltungstechnokratie und sie sind nicht darunter leidende Hilfekonsumenten. Das möchte ein Großteil der Menschen in dieser Stadt so haben.


Warum es dann zu großen Anteilen nicht so gelebt wird (?). Der Grund ist: Wir können und sollen davon Abstand nehmen, dass wir „die Eingebundenen“ sind, wenn nicht gefragt wird nach der entscheidenden Relevanz von Inklusion. („worin wollt ihr euch eingebunden sehen und fühlen?“)


Weil diese Frage nur in privilegierten Situationen aufkommt, hat sich die Inklusionsidee schon fast institutionell vereinnahmen lassen und im eigentlichen Sinne des Wortes sind breite Bevölkerungsanteile einfach dann eingebunden, also „inkludiert“ worden. Wie kann dies geschehen. Durch die Identifikation hier lebender Bürger mit dem Status Quo der heutigen Verwaltungsabwicklung und aus Angst vor Verlorenheit im modernen Großstadtdschungel. Das ist das Eine.

Das Andere ist: Wir erkennen es als Täuschung. Als Menschen existieren wir sowieso. Die gesellschaftlichen Bedingungen, die Ungleichheiten, die Rechtsstaatsillusionen machen den Bürger frei in seiner Wahrnehmung. Die offene Gesellschaft bedeutet einen Prozess der Erweiterung. In seiner Bewusstheit ist der Bürger frei von Zugehörigkeitsängsten und Verlorenheiten. Metaklusion bedeutet folglich die Einbindung in lebensfremde Muster zu „überschauen“ und dabei die Chance zu haben, eine solche Identifikation dann auch gegebenenfalls zu vermeiden, die Einbindung aufzulösen zugunsten von Selbstverpflichtung und Aufgabenstellungen, in welchen der Mensch als Bürger und Individuum bei sich bleibt und sich selbst identifiziert und erblühen kann.


Metaklusion als Prozess, kein Status …  den eine Gesellschaft einmal erreichen könnte. Metaklusion bedeutet für die Menschen die Bewusstheit und das Einlösen der existentiellen Themen. Metaklusion öffnet der Inklusion den verschlossenen Raum.